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Führung auf jüdischem Friedhof und Gedenken auf dem Sebastiansmarkt


In diesem Jahr gibt es zwei Gedenkveranstaltungen, mit denen die Gemeindeverwaltung an die Novemberpogrome von 1938 erinnern will, die den Auftakt bildeten für die systematische Verfolgung und Ermordung der Juden in Nazi-Deutschland. Am Sonntag, dem 7. November, findet um 14 Uhr eine Führung auf dem jüdischen Friedhof in Alsbach statt. In der Nachbargemeinde von Seeheim-Jugenheim befindet sich der größte jüdische Landfriedhof in Hessen. Hier fanden mehr als 400 Jahre lang jüdische Männer, Frauen und Kinder ihre letzte Ruhe. Was heißt es, jüdisch zu sein? Welche Bedeutung hatte der Friedhof für die Region? Was sind jüdische Bestattungsriten? Was ist 1938 mit dem Friedhof geschehen? Wo liegen die Ursprünge für Antisemitismus? Diesen Fragen geht Achim Dietermann, Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, in der rund 90-minütigen Führung nach.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich: unter presse@seeheim-jugenheim.de. Empfohlen wird festes Schuhwerk sowie bei Männern eine Kopfbedeckung.

Ähnlich wie bereits im letzten Jahr findet am Dienstag, dem 9. November, wieder auf dem Sebastiansmarkt vor der Gedenktafel für die jüdischen Opfer eine gemeinsame Gedenkveranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Seeheim-Malchen und der Gemeinde Seeheim-Jugenheim statt. Die Teilnehmer sind herzlich eingeladen, einen kleinen Stein mitzubringen. Damit soll – ähnlich des Brauchs im Judentum, einen Stein zur Ehrung der Toten auf die Gräber zu legen – ein Davidstern aus den steinernen Fundstücken als Zeichen des Gedenkens und der Achtung entstehen. Beginn der etwa halbstündigen Veranstaltung ist um 17.30 Uhr.

Auf dem Bild: Achim Dietermann bei einer Führung auf dem jüdischen Friedhof in Alsbach, einem der größten jüdischen Landfriedhöfe in Hessen.