Asiatische Tigermücke und Asiatische Hornisse
Am Mittwoch, dem 26. März, lädt die Vorsitzende der Gemeindevertretung Suse Bruer die Bürgerinnen und Bürger in Seeheim-Jugenheim zur diesjährigen Bürgersammlung ein. Mit der Asiatischen Tigermücke und der Asiatischen Hornisse stehen zwei invasive Arten im Fokus des Abends, die sich im Gemeindegebiet immer mehr ausbreiten. Fachreferenten informieren und geben Handlungsempfehlungen. Die Bürgerversammlung findet in der Bürgerhalle in Jugenheim, Bahnhofstraße 12, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Die Asiatische Tigermücke ist eine Stechmückenart, die ursprünglich aus Südostasien stammt und weltweit immer mehr zu finden ist. 2018 wurde sie erstmals in Hessen nachgewiesen. In den vergangenen drei Jahren gab es etliche Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern beim Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP), dass die lästige Stechmücke auch in einigen Teilen von Seeheim-Jugenheim anzutreffen ist, insbesondere am Grundweg zwischen Büchnerstraße und Beethovenring sowie rund um die Gerhart-Hauptmann-Straße. „Wir können uns überhaupt nicht mehr im Freien aufhalten“, klagten Anwohner, denn die nur einen halben Zentimeter große Tigermücke mit ihrem schwarz-weiß gestreiften Längsstreifen am Rücken ist im Gegensatz zu anderen Stechmückenarten nicht nur in der Dämmerung aktiv. Auch tagsüber suchen die Weibchen nach ihren Opfern. Dr. Elisa Stickler vom Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege und Artur Jöst von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) geben in ihren Vorträgen nicht nur Informationen zur Verbreitung und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, wie sich deren zunehmende Ausbreitung im Gemeindegebiet eindämmen lassen kann.
Mit einer weiteren invasiven Art, zu der es im letzten Jahr zahlreiche Nachfragen bei der Gemeindeverwaltung gegeben hat, beschäftigt sich Katharina Albert vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in ihrem Vortrag. Die Asiatische Hornisse, die mit ihren etwa 2,4 Zentimetern etwas kleiner ist als die hiesige Hornissenart, wurde erstmals 2019 im Landkreis Bergstraße nachgewiesen und hat sich seitdem vor allem in Südhessen stark ausgebreitet. Zu erkennen ist sie an ihrer charakteristischen dunklen Grundfärbung: Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit wenigen gelben Binden, die Beine sind schwarz-gelb gefärbt. Invasive Arten können sich rasch verbreiten und verdrängen dabei zum Teil heimische Arten. Von der Asiatischen Hornisse ist bekannt, dass andere Insekten wie Honigbienen oder Wespen zu ihrem Beutespektrum gehören. Da mögliche Auswirkungen auf ganze Bienenvölker oder auch die Europäische Hornisse bisher noch nicht erforscht sind, ist es wichtig, die Verbreitung im Auge zu behalten und über das Vorkommen informiert zu sein. Bei der Asiatischen Hornisse besteht deshalb laut Unionsliste auch eine Melde- und Beseitigungspflicht. Zu beiden invasiven Arten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerversammlung Fragen an die Referenten richten.